Biologischer Reduktionismus

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Biologischer Reduktionismus im Bezug auf psychische Erkrankungen beschreibt die Zentrierung auf körperliche Ursachen im Krankheitsverständnis. Depressive Patienten haben einen aus der Bahn geworfenen Serotoninhaushalt. In der Schizophrenie haben wir es mit Unter- bzw. Überfunktionen spezifischer dopaminerger Areale zu tun. Strukturelle Veränderungen in bestimmten Hirnarealen sind für viele Krankheiten charakteristisch.
Die Forschung im Bereich der klinischen Neurowissenschaften treibt zweifelsohne unser Wissen über Herkunft und Behandlung bestimmter Krankheitsbilder voran, jedoch legen neue Forschungsergebnisse nahe, dass stark Biologisch geprägte Krankheitsauffassungen stärker zur Stigmatisierung der Betroffenen beiträgt.

„Die Vermittlung biologischer Krankheitsursachen beeinflusst die Einstellung des Therapeuten zum Patienten stark. Das Mitgefühl verringerte sich, der Einsatz von Medikamenten erschien bei sozialen Phobien und Depressionen eher angebracht und die Effektivität einer Psychotherapie wurde generell geringer eingeschätzt.“

Psychosoziale Faktoren sind ein wichtiger Faktor beim Verständnis psychologischer Erkrankungen.
Bei allem Wind um die Erkentnisse über biologische Faktoren darf der humanistische Ansatz nicht aus der Klinik gebannt werden.

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