Das Böse – Warum Menschen Menschen töten

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Eine sehr interessante ARTE-Doku über das Böse im Menschen. Zwar wird die im Titel aufgeworfene Frage – wie so oft – nicht wirklich beantwortet, doch ist diese Doku recht gut gemacht und stellt eine gute Einführung in die Thematik dar. Besonders spannend finde ich die Herangesehensweise vom Neuropsychologen Thomas Elbert (Universität Konstanz), der das Böse durch Feldstudien in Konfliktgebieten wie Afghanistan, Kongo, Ruanda, Somalia, Sri Lanka und Uganda untersucht und zu der These kommt, dass man prinzipiell jeden Mann zu einen Killer machen kann. Hierbei bedient er sich u.a. evolutionstheoretischen Erklärungsmodellen, die versuchen, den  Nutzen solcher aggressiven Verhaltensweisen zu erklären.

 

Leider ist der Link bei ARTE schon nicht mehr abrufbar, deshalb dieser ominöse YouTube-Link.

 

Aus dem Inhalt:

Über Jahre leitete Susanne P. die sozialpsychiatrische Abteilung der JVA Straubing, bis ein Häftling sie am 7. April 2009 in ihrem Büro als Geisel nahm und mehrfach vergewaltigte. Erst nach sieben Stunden gab der Mann auf. Susanne P. kannte ihn gut, er war jahrelang ihr Patient und sie hatte bei ihm Fortschritte diagnostiziert. Sie sagt: “Ich hatte mich bei diesem Menschen geirrt und ganz offensichtlich etwas übersehen. Das quält mich beinah mehr als die Tat selbst. Es hat mein ganzes Vertrauen in mich, meine Wahrnehmung, meine Fähigkeiten und Sicherheiten dieser Welt erschüttert.”

Anfang der 40er Jahre trug der US-amerikanische Psychiater Hervey Cleckley zum ersten Mal eine Fallsammlung von Patienten zusammen, die erschreckende Gemeinsamkeiten zeigten. Sie mordeten und vergewaltigten ohne Reue, rücksichtslos und brutal. Es fehlte ihnen jede Empathie, sie waren allein auf den eigenen Vorteil bedacht – und sie konnten doch wie die nettesten Menschen der Welt wirken, wenn man ihnen gegenübersaß. Psychopathen sind keine Fiktion, sie tauchen nicht nur in Krimis auf. Es gibt sie, und sie beunruhigen die Menschen zutiefst. Immer wenn es um die Frage geht, wie die Gesellschaft mit psychisch gestörten Schwerverbrechern umgehen soll, ob man sie heilen und wieder freilassen kann, taucht die Angst vor dem Bösen auf, das durch menschliches Mitgefühl nicht erreichbar ist.

Warum töten diese Menschen ohne das geringste Anzeichen eines schlechten Gewissens? Was unterscheidet sie von anderen Straftätern? Wie sind sie so geworden, wie sie sind? Und schließlich: Können wir etwas dagegen tun? Das sind die Fragen, die sich Neurowissenschaftler und forensische Psychiater stellen. Und sie kommen dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: Sind diese “Monster” wirklich anders als “wir”? Oder ist es so, wie der Neuropsychologe Thomas Elbert von der Universität Konstanz behauptet: “Prinzipiell glaube ich, dass man jeden Mann zu einem Killer machen kann.

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